Seriously mad but quite normal: Nachts

22. Mai 2013

Nachts


Wir fürchten häufig die Nacht, 
weil uns deren Wesen ängstigen. 
Dabei sind es nur die Ausgeburten unserer 
eigenen Phantasie, die uns schrecken. 




Wir fürchten das Dunkel in uns selbst, 
jene Macht, die uns zum Bösen verändert. 
Wir haben Angst, uns zu verlieren an ein Selbst, 
das wir nicht beherrschen, nicht bändigen, 
nicht mehr besiegen können. 

Hexen, Magier, Monstren, Vampire, 
Werwölfe, Drachen und allerlei sonstige 
Wesen der blutrünstigen Art bevölkern 
unser Gehirn, und senden kalte Schauer über 
den Rücken, manchmal heiße Angst in die Brust. 
Das Dunkel der Nacht und die Finsternis 
der eigenen Seele projizieren wir zu einem 
übermächtigen Wesen zusammen. 



© drago 2013 

2 Kommentare:

Irre Drachen freuen sich über verrückte, ernstgemeinte, kritische, lobende oder sonstige Kommentare, wenn sie nicht anonym eingehen. Danke für den Kommentar!